Wenn wir zum ersten Mal Atemübungen machen,
stellen viele von uns fest, dass es gar nicht so einfach ist, sich auf das Atmen zu konzentrieren. Es ist eine Herausforderung still da zu sitzen und einfach «nur» zu atmen. Häufig scheitert der Versuch, weil es einfach zu mühsam ist, weil man nervös wird und weil man den Sinn dahinter nicht sieht. Hierzu folgende Gedanken: Wie können wir von unserem Nervensystem erwarten, dass wir uns fokussieren und konzentrieren können, wenn wir uns den ganzen Tag in Ablenkung üben? Bist du auch jemand von denen, die das Handy zücken, wenn sie warten müssen oder wenn es gerade langweilig ist? Füllst du die Leere mit Netflix oder sonst einer Tätigkeit? Grundsätzlich sind all diese Dinge ja auch völlig ok, es ist wie bei allem: Das Mass ist entscheidend. Wenn in der Leere immer ein Impuls von aussen kommt, der uns ablenkt und uns gute Unterhaltung bietet, müssen wir uns bewusst sein, dass unser Nervensystem nur dieses Muster kennt. Bist du aber ein:e Leistungssportler:in, Schüler:in, jemand, der/die im Job darauf aufbaut, dass er/sie sich zum richtigen Zeitpunkt fokussieren und konzentrieren kann, dann übe dich genau in dem. Übe dazusitzen und dich auf deinen Atem zu konzentrieren, lasse die anderen Gedanken ziehen und komme immer wieder zurück zum Atem. Eine gute Übung ist Box Breathing. Setze dich hin und atme für 10 Minuten. 5 ein, 5 Atempause, 5 aus, 5 Atempause. Stelle dir dazu die Seiten eines Quadrates vor. Falls dich diese Länge stresst, kannst du auch auf 4 oder 3 verkürzen. Mehr zu Thema Atem: Workshop Atmen im Sport und im Alltag Ort CrossFit Langnau, 4. Januar 19.30 - 21.00 Uhr oder 8. Februar 19.30 - 21.00 Uhr Kosten: 30.- Atemcoachings einzeln oder in der Gruppe ab Januar. Anmeldung ab sofort. Yin und Yang
Das Prinzip von Yin und Yang stammt aus der chinesischen, taoistischen Philosophie. Du kennst sicher das Yin&Yang Zeichen. Die dunkle Hälfte ist die Yin-Hälfte. Yin steht dabei für alles Verborgene, Kühle, Dunkle und Ruhige. Die weisse Hälfte steht für Yang, alles, was an der Oberfläche sitzt, heiss, hell, und bewegt ist. In jedem der beiden Teile ist jeweils ein Punkt der Gegenseite - es gibt kein reines Yin oder reines Yang. So gibt es nur Schatten, wenn dort auch irgendwo Sonne ist. Die Unterteilung ist keine scharfe, gerade Linie, sondern eine geschwungene, die den ewigen Tanz der Kräfte miteinander darstellt. Yin Yoga und die Faszien Yin Yoga ist ein ruhiger Yogastil, mit lang gehaltenen, passiven Dehnungen. Im Yin Yoga übt man sich im Loslassen von Anspannung. Sich über längere Zeit zu verspannen, sei es im Körper oder im Geist, ist nicht natürlich, ist nicht unsere innerste Natur und ist auch nicht gesund. Im Yin Yoga haben wir viel Zeit all das loszulassen, was wir nicht sind und was nicht zu uns gehört. Die Faszien sind das Gewebe, das wir am meisten stimulieren, denn die langen, ruhigen Haltungen, mit entspannter Muskulatur erreichen die langen Faszienketten des Körpers. Die Faszien sind ein körperweites dreidimensionales Netzwerk, das gleichermassen Muskeln, Organe, Blutgefässe, Verdauungssystem und Nerven umhüllt und durchdringt und alles in uns zusammenhält. Um elastische, kräftige Faszien zu erhalten, ist es wichtig dem “Verfilzen” der Faszien vorzubeugen ("verfilzte" Faszien kann man sich ein bisschen wie die Fasern eines zu heiss gewaschenen Wollpullovers vorstellen). Mit den langen Dehnungen wird aus dem Fasziengewebe vorübergehend Flüssigkeit herausgepresst und das Gewebe wird anschliessend rehydriert, was dazu führen kann, dass Verspannungen und Schmerzen gelöst werden können. Yin Yoga und der Frühling Der Frühling ist in der TCM (Traditionelle Chinesische Medizin) bekannt dafür, dass er mit dem Element Holz in Verbindung steht. Holz strebt in alle Richtungen gleichzeitig und lässt sich nur schwer einschränken. Es steht für dynamische Naturkraft. Der Frühling steht symbolisch für Neustart und Wiedergeburt, für das Erwachen und Aufsteigen der Kraft, für plötzliches Wachstum und schnelle Ausdehnung. Wenn dieser Drang nach Entfaltung und Expansion eingeschränkt wird, ist das ein Anlass für Wut und Ärger. Emotionen wie Wut, Zorn und Aggression werden aus diesen Gründen dem Element Holz zugeschrieben. Wenn uns Dinge passieren, die uns wütend machen, bleibt das Gefühl immer irgendwo stecken. In der östlichen Philosophie sagt man, dass sich Emotionen im Körper manifestieren, in der moderneren westlichen Psychologie gewinnt genau dieser Ansatz immer mehr an Bedeutung. Yin Yoga eignet sich wunderbar, um angestaute Energie und Verspannungen abzubauen und das Nervensystem in Einklang zu bringen. Quellen: Myers, Thomas W. (2014): Anatomy Trains. Myofascial Meridians for Manual and Movement Therapists. Churchill Livingstone, London Clark, Bernie (2019): The Complete Guide to Yin Yoga. The Philosophy and Practice of Yin Yoga. Wild Strawberry Productions Baumgartner, Helga (2021): Yin Yoga. Gräfe und Unzer Verlag, München Gerade beschäftige ich mich sehr intensiv mit dem autonomen Nervensystem und bin einmal mehr fasziniert davon, wie viel wir über Bewegung lernen und in welchem Masse wir unsere Gesundheit damit beeinflussen können.
Der Vagusnerv ist der grösste und wichtigste Nerv des parasympathischen Systems und einer der Hauptinformationsgeber für die Inselrinde, eine Gehirnregion, welche die autonomen Funktionen des vegetativen Nervensystems reguliert. Über die Information des Vagusnervs erschafft sich unser Gehirn ein Bild davon, was genau in den unbewusst ablaufenden Prozessen im Inneren des Körpers geschieht. Der Vagusnerv liefert zum Beispiel Information über die Atmung, die Veränderung der Blutgase, den Herzschlag, den Blutdruck sowie Tätigkeit und Zustand der Organe. Die Wahrnehmung dieser Informationen im Gehirn nennt sich Interozeption. Die Interozeption beinhaltet nicht nur die rein körperlichen Informationen, sondern auch die psychischen, mentalen und emotionalen Komponenten. Haben wir ein gesundes Nervensystem, funktioniert die Informationsaufnahme, Verarbeitung und die darauf folgenden Regulationsprozesse zur Erhaltung des Gleichgewichts im Körper. Ist die Wahrnehmung des inneren Zustands jedoch nicht eindeutig und genau, so ist auch die Reaktion darauf, der Output des Gehirns, nicht optimal und der Situation angemessen. Folgen einer Dysfunktion von Inselrinde und innerer Wahrnehmung können zum Beispiel Verdauungsprobleme, Essstörungen, übermässige Ängstlichkeit, depressive Verstimmungen, Schwierigkeiten beim Einordnen von Schmerz, motorische Schwierigkeiten, Schwindel/Gleichgewichtsstörungen, ADHS oder Aufmerksamkeitsstörungen, Beckenbodenprobleme, etc. sein. So hat zum Beispiel auch die Fähigkeit mit Stressfaktoren gut umzugehen (Resilienz) mit der Interozeption zu tun. Es gibt einen Zusammenhang zwischen Resilienz und der Fähigkeit, Informationen aus dem Körperinnern gut zu interpretieren. Das bedeutet, dass Menschen, die in der Lage sind, ihren Körper und dessen inneren Zustand besser und akkurater wahrzunehmen und zu deuten, eine grössere Resilienz haben und auf äussere Stressfaktoren besser reagieren können. Das Gehirn und das Nervensystem können sich andauernd und bis ins hohe Alter an neue Bedingungen anpassen, sich verändern und sich optimieren - und das ist die gute Botschaft! Mit Yoga beeinflussen wir die Innenwahrnehmung und die autonomen Regulationsprozesse auf verschiedene Arten positiv. Dazu gehören Atemübungen, Gleichgewichtsübungen, Wahrnehmungsübungen, Dehnung der Muskulatur, etc. Quellen: Myers, Thomas W. (2014): Anatomy Trains. Myofascial Meridians for Manual and Movement Therapists. Churchill Livingstone, London Porges, Stephen W. (2017): The Pocket Guide to the Polyvagal Theory, the Transformative Power of Feeling Save. W. W. Norton & Company, New York Rosenberg, Stanley (2017): Accessing the Healing Power of the Vagus Nerv. North Atlantic Books Lienhard, Lars/Schmid-Fetzer, Ulla (2021): Neurone Heilung. Riva Verlag Wie ich zu mehr Luft kam Die Thematik mit dem Atem beschäftigt mich seit ich ein kleines Kind bin. Ich hatte, seit ich denken kann, immer eine verstopfte Nase, konnte fast ausschliesslich durch den Mund atmen, schnarchte in der Nacht und hatte Schlafapnoe (das sind kurzfristige Atemstillstände während des Schlafens). Im Teenageralter entwickelten sich Asthma und verschiedene Allergien, welche mir das Atmen noch schwieriger machten. Irgendwann, Mitte zwanzig, habe ich meine Nase und die Nebenhöhlen operiert und seither weiss ich, dass man auch durch die Nase atmen kann. Ein krasses und erleichterndes Erlebnis. Das Asthma und die Allergien blieben, aber das nahm ich so hin. Ende zwanzig bin ich viel gelaufen und geschwommen und habe dabei bemerkt, dass es mir auf sonderbare Weise besser ging, wenn ich Ausdauersportarten betrieb. Es war nicht das grundsätzlich gute Gefühl nach Sport, es war etwas anderes. Ich wurde ruhiger. Diese innere Ausgeglichenheit habe ich auch wieder in der Yogapraxis bemerkt und gleichzeitig, dass sich mein Atem verändert hatte. Er wurde länger. In meiner Yogaausbildung und auch danach habe ich mich intensiv mit dem Atem auseinandergesetzt, weil ich verstehen wollte, weshalb mich der Atem so massgeblich beeinflusste. Und da passierte genau das, was bei top down Prozessen immer passiert. Plötzlich sieht man die Dinge aus einem anderen Blickwinkel und sie werden greifbarer. Man versteht sie wirklich. Im Folgenden möchte ich zusammenfassen, was mich in meiner Erkenntnis in Bezug auf das Atmen fasziniert und bewegt hat. Die Zusammenfassung ist in keiner Weise abschliessend, es ist mein Blick auf ein riesiges Feld von Ergebnissen aus der Wissenschaft und Erfahrungsberichten. Evolution ist nicht unbedingt Fortschritt, sondern einfach Veränderung Die Kopfform der Menschen hat sich im Verlauf der Evolution stark verändert. Das Kauen von Wurzeln und Fleisch erforderte starke Kiefermuskeln und verbrauchte viel Energie. Mit der Zeit haben die Menschen begonnen ihr Essen weicher zu klopfen und später auch zu kochen. Durch das Einsparen von Energie, konnte unser Gehirn wachsen und brauchte mehr Platz. Es nahm sich diesen im vorderen Teil unseres Kopfes und dadurch wurden unsere Nebenhöhlen, Atemwege und Mundbereiche kleiner. Wir mussten nicht mehr richtig kauen und unser Kieferknochen und -muskeln haben sich über die Jahre zurückgebildet. Unsere Köpfe wurden länger und im Mund gab es plötzlich nicht mehr genug Platz für 32 Zähne. Die Folge davon waren schiefe Zähne und verengte Atemräume. Das Atmen wurde schwieriger. Nun kann man sich fragen, weshalb wir heute als einziges Säugetier eine Atempraxis brauchen. Die Antwort ist einfach: Durch oben genannte Gründe haben wir erschwerte Atembedingungen und deshalb sind wir die einzigen, die durch den Mund atmen. Unsere Lunge mag trockene, kalte und ungefilterte Luft nicht. Die Nase ist dafür zuständig die Luft zu befeuchten, zu erwärmen und zu filtern. Ausserdem reichern die Nasennebenhöhlen die Atemluft mit Stickstoffmonoxid (NO) an. NO ist ein gasförmiges Signalmolekül des Herz-Kreislaufsystems, welches zur Übertragung von Informationen innerhalb des Organismus dient. Neben vielen anderen Vorteilen, hilft NO die Atemluft zu sterilisieren und hilft so Atemwegsinfektionen zu reduzieren. Es weitet die Gefässe in den Lungen und erleichtert das Atmen. Von diesen Prozessen profitieren wir nur, wenn wir durch die Nase atmen. 40% der Menschen leiden unter chronisch verstopfter Nase. Die Folge von Mundatmung sind verengte Kiefer, schiefe Zähne und Atemwege, die immer enger werden. Gerade Asthmatiker leiden häufig nicht nur unter verengten unteren Atemwegen, sondern auch der obere Teil, die Nase, ist in der Regel verstopft. Das sind die Folgen von Überatmung. Verstopfte Nasen sind der Versuch des Körpers, mehr Kohlendioxid (CO2) zurückzuhalten. Leider funktioniert dies nicht, weil die meisten auf den Mund ausweichen, was das Problem nur verschlimmert. Würden wir versuchen, die Nase frei zu machen und danach konsequent durch die Nase zu atmen, würde das Atmen durch die Nase wieder besser funktionieren. Kohlendioxid und Training Damit Sauerstoff in unseren Zellen aufgenommen werden kann, brauchen wir eine gewisse Menge an Kohlendioxid (CO2) im Körper. Je höher die Konzentration an CO2 im Körper ist, desto besser geben die roten Blutkörperchen den Sauerstoff ab (der so genannte Bohr-Effekt). Ohne die nötige Menge an CO2 im Blut, verengen sich die Blutgefässe und das Hämoglobin wird bei seiner Sauerstoffabgabe ins Blut behindert. Hämoglobin ist ein Proteinkomplex, welcher den Sauerstoff an das rote Blutkörperchen bindet. Nun können wir unseren Körper darauf trainieren mit einer höheren CO2 Konzentration im Körper umgehen zu können und profitieren so von einer besseren Sauerstoffversorgung im ganzen Körper. Das ist auch der Grund, weshalb ich zum Beispiel unseren CrossFit Athletinnen und Athleten empfehle, im Warm Up nur durch die Nase zu atmen. Durch die höhere Konzentration an CO2 im Körper (mit dem Mund würden wir mehr Kohlendioxid ausatmen), werden die Muskeln besser mit Sauerstoff versorgt und optimal auf das Training vorbereitet. Die Lungen weiten sich und die Bronchien werden besser durchblutet. Es mag jeder Intuition widersprechen: Indem wir dem Drang nachgeben, mit dem Mund zu atmen und somit mehr Atemluft einzuatmen und auszuatmen, verschlechtern wir die Sauerstoffversorgung im Körper. Unser Atemverhalten stellt das Atemzentrum auf eine bestimmte CO2 – Toleranz ein. Es ist unsere Konzentration an CO2 im Körper, welche unseren Atem antreibt. So zum Beispiel ist es beim Joggen nicht ein Mangel an Sauerstoff, der den Atem antreibt, sondern das zusätzlich anfallende CO2. Sind wir über längere Zeit in der Überatmung, zum Beispiel infolge von anhaltendem Stress, atmen wir kontinuierlich mehr CO2 ab, als im Stoffwechsel anfällt. Unser Atemzentrum richtet sich auf diese niedrigen Werte ein, speichert sie und reagiert mit verstärktem Atemantrieb. Das Atemvolumen verstärkt sich auf diese Weise und wird schliesslich auch dauerhaft verändert. Mit dem neuen, verstärkten Atemmuster, verändert sich unser pH-Wert im Körper ins Alkalische und die Abgabe von Sauerstoff an Zellen, Gewebe und Organe wird dauerhaft erschwert. Die richtige Atmung hängt also von der richtigen Menge an Kohlendioxid ab und führt dazu, dass die richtige Menge Kohlendioxid in der Lunge bleibt. Unter chronischer Überatmung versteht man einfach die Gewohnheit, ein Luftvolumen zu atmen, das den Bedarf des Körpers übersteigt. Unsere CO2-Toleranz im Körper ist trainierbar. Wir können durch Atemübungen den Körper darauf konditionieren mit mehr CO2 auszukommen und somit von verbesserter Durchblutung zu profitieren. Der Nasenzyklus Alle 30 Minuten bis 4 Stunden, verändert sich die Dominanz des einatmenden Nasenlochs. Das hat seinen Grund: Der Atemstrom durch die beiden Nasenlöcher ruft verschiedene Funktionen in unserem Körper auf. Zu dieser Erkenntnis kamen deutsche Wissenschaftler im Jahre 1895. Das Atmen durch das rechte Nasenloch erhöht den Blutdruck und die Herzfrequenz und stimuliert die linke Gehirnhälfte, die für die logischen Denkprozesse steht. Das Atmen durch das linke Nasenloch hingegen, beruhigt uns, senkt den Blutdruck und die Herzfrequenz und die rechte Gehirnhälfte (Sprache, Bilder, Kreativität) wird aktiviert. So gleicht der Nasenzyklus, ohne dass wir etwas dafür tun müssen, unseren Körper und Geist aus. Das passiert nur, wenn wir durch die Nase atmen. Richtiges Atmen Wir sind eine Gesellschaft von Überatmern geworden. Heutzutage ist es normal, dass wir in der Minute zwischen 12 bis 20 Mal atmen (das kann man an sich selber ohne viel Aufwand testen). Optimal wären hingegen 6 Atemzüge pro Minute, mit einer etwas längeren Ausatmung (z.B.: 4 ein, 6 aus). Die Botschaft ist also: Atme weniger, langsamer und tiefer. Tiefer nicht im Sinn von mehr Volumen atmen, sondern lokal, in den Bereich oberhalb des Bauchnabels, so dass sich die Bauchdecke hebt und senkt (die Brust hebt sich nicht beim Atmen!) Auf diese Art und Weise arbeitet unser Zwerchfell und die volle Kapazität unserer Lunge wird eingesetzt. James Nestor beschreibt das in seinem Buch «Breath» mit folgenden Worten: “Breathe through your nose, slowly, rhythmically, lightly into the stomach Calm your body down, take control of the nervous system.” Wir haben mit dem bewussten Atmen direkten Einfluss auf unser parasympathisches Nervensystem. Der Vagusnerv wird durch die verlangsamte Atmung stimuliert, unsere Herzfrequenz und der Blutdruck sinken, wodurch sich der Körper um Verdauung und Regeneration kümmern kann. Haben wir Stress und atmen zu viel, befindet sich unser Körper im andauernden Kampf-oder-Flucht-Modus: Das sympathische Nervensystem wird aktiviert, Stresshormone werden ins Blut gepumpt und wir atmen zu viel CO2 aus. Dadurch werden unsere Zellen mit zu wenig mit Sauerstoff versorgt. Ist das chronisch der Fall, entwickeln sich Symptome, Beschwerden und schliesslich Krankheiten. Entwickeln wir längerfristig ein gesundes Atemmuster, können wir auch in der Nacht besser schlafen und erholen uns besser. Wir sollten darauf achten, dass der Mund beim Schlafen geschlossen bleibt*. Ich persönlich bin überzeugt davon, dass es sich lohnt dem Atem mehr Aufmerksamkeit zu schenken. Von 25 000 Atemzügen pro Tag, sollten ein paar bewusste dabei sein. Setzte dich also täglich für 5- 10 Minuten hin, suche einen bequemen Sitz, der deine Wirbelsäule lang werden lässt. Lasse die Schultern sinken und die Schlüsselbeine weit werden. Lege eine Hand auf den Brustkorb, die andere auf den Bereich oberhalb deines Bauchnabels. Atme durch die Nase ein mit langen und leisen Atemzügen, und spüre die Atembewegung in der unteren Hand. Dabei bewegt sich die Brust kaum. Entspanne dich in die Ausatmung hinein und lasse die Einatmung von selber kommen. Wenn das gut klappt mit der Zwerchfellatmung, lege die Hände in den Schoss und atme weiter. “To breathe is to absorb ourselves in what surrounds us, to take in little bits of life, understand them, and give pieces of us back out. Respiration is, at its core, reciprocation.” James Nestor: Breath. Penguin Books 2020 *Myotape (www.myotape.com) ist eine Möglichkeit den Mund in der Nach zu verschliessen (das gibt es schon für Kinder ab 4 Jahren!). Mir persönlich hat diese Methode geholfen auch in der Nach durch die Nase zu atmen. Quellen: Literatur: Nestor, James: Breath. Penguin Books 2020 McKeown, Patrick: Erfolgsfaktor Sauerstoff. Riva Verlag 2018 Skuban, Ralph: Die Buteyko Methode. Crotona Verlag 2020 Sendungen: Einstein SRF 20. Januar 2022: Besser Atmen gegen Stress Podcasts (Spotify): BBC News.The Documentary: The lost art of breathing James Nestor: The Art and Science of Breathing The Avid Reader Show: Breath Ein herzliches Dankeschön an euch alle für ein wunderbares Wochenende mit viel Yoga, Sonnenschein und gutem Essen. Vielen Dank auch an The Chambrian Adelboden für die ausserordentlich gute Gastfreundschaft. Ich freue mich auf nächstes Jahr!
Meine Sommerpause ist vorbei und ich freue mich auf Yoga im August. Ich konnte viel Licht und Ruhe tanken im hohen Norden und habe wieder einmal gemerkt wie wichtig der Rückzug ist. Wir brauchen Phasen der Stille und der Ruhe, damit wir in unser Gleichgewicht kommen. Nur dann können wir uns wirklich zuhören und unser Leben so führen, wie wir das möchten. In unserer schnellen Welt müssen wir diese Phasen kultivieren, von alleine kommen sie nicht, der Sog da draussen ist zu stark. Je mehr Stress man hat und das Gefühl keine Zeit zu haben, desto wichtiger wird der Raum und die Zeit, welche man für sich alleine nimmt. Die Yogapraxis, ein Spaziergang, ein Training, eine Meditation usw., geben uns Kraft und schenken uns Ressourcen , aus denen wir schöpfen können.
Investiere in dich. Immer. Auch die Menschen um dich herum werden davon profitieren. Zeit für sich selber muss man sich aktiv schaffen, es ist ein Versprechen an sich selber. Dive Into the Oceans
Yin and Sound diesen Sonntagabend 20h - 21.15 live im CrossFit Langnau Purification. Grounding. Nature Force. Ich möchte euch nicht all zu viel verraten über den Sound und die Wirkung der Crystal Bowls in Kombination mit Yin Yoga. Kommt vorbei, macht mit und erlebt. Anmeldung ab sofort. Kosten 25.- Ein Auszug aus meiner Yin Yoga Abschlussarbeit. Für mich bedeutet Yin und Yang die Ganzheit unseres Seins. Die Farben schwarz und weiss beinhalten alle Farben des Farbspektrums, also alles, was überhaupt sein könnte und ist. Yang (weiss) ist die männliche Seite, die Macherseite, die Sonne, die Lebensfreude. Yin (schwarz) ist die weibliche Seite, die kühlende, regenerierende und nährende Seite, der Schatten. Das Verhältnis von Yin und Yang ist ein philosophisches Prinzip des Daoismus und mich fasziniert daran, dass man sich darüber unendlich viele Gedanken machen kann, obwohl das Symbol selber, das Taijitu, simpel ist. In beiden Teilen des Symbols ist die andere Seite als Punkt vorhanden, was uns aufzeigt, dass die eine Seite nur existiert, weil die andere auch da ist. Yin und Yang ergänzen sich. Die Polaritäten existieren nur zusammen, der tiefste Punkt hat das Potential für den höchsten, der höchste Punkt, das Potential für den tiefsten. Wir haben die Tendenz die Höhen, die Spitzen der Berge, zu feiern, jedoch müssen wir anerkennen, dass das Tal darunter genauso dazugehört. Es ist ein Teil davon. In ihrem Buch «Untamed» beschreibt Glennon Doyle dieses Prinzip so: “In my thirties I learned that there is a type of pain in my life that I want to feel. It’s the inevitable, excruciating, necessary pain of losing beautiful things: trust, dreams, health, animals, relationships, people. This kind of pain is the price of love, the cost of living the brave, openhearted life – I’ll pay it.” Glennon Doyle: Untamed. The Dial Press 2020 Die Ruhe vor dem Sturm, Zermatt, 1. Februar 2020
Dieses Bild habe ich nach einem sonnigen Tag mit Freunden, beim Skifahren in Zermatt, aufgenommen. Danach kam Corona. Im Moment unterrichte ich noch montags und mittwochs online, jeweils um 20.30 - 21.30 und freitags live im CrossFit 20.30 - 21.30. Solltest du dich für eine dieser Optionen interessieren, dann melde dich gerne bei mir.
Die Montagmittagstunde (live) startet wieder am 31. Mai 2021. Wow, ich habe es geschafft! Meine eigene Webpage.
Das hat mich viel Zeit und Nerven gekostet.... aber genau das vermittle ich ja immer wieder: Dort, wo Widerstand aufkommt, wartet Wachstum. Ich habe so viel gelernt dabei und bin mächtig stolz und erleichtert, dass ich es bis zur Ziellinie geschafft habe. |